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Die KIKUS-Methode hat ihre wisschenschaftliche Verankerung in der Doktorarbeit “Bilingualer Erstspracherwerb” von Dr. Edgardis Garlin, der Begründerin von KIKUS. 

Seit den Anfängen von KIKUS wurden qualitative und quantitave Evaluierungen durchgeführt. Das war uns immer wichtig, um die Wirkung der Methode sichtbar zu machen. Hier stellen wir Ihnen breiter angelegte Befragungen und Studien zur Verfügung. Danke an alle, die durch ihre Untersuchungen helfen, KIKUS noch besser zu machen.

2020 | Umfrage KIKUS interaktiv

Seit März 2020 ist unsere multilinguale Sprach-Lern-Software “KIKUS interaktiv” auf dem Markt. Ende 2020 haben wir eine erste Umfrage gestartet, um herauszufinden, wie und in welchen Kontexten die Software verwendet wird. Hier eine Kurzfassung der Ergebnisse.

2017 | Umfrage Ehrenamtliche

Wir haben seit 2015 ehrenamtliche Helferinnen in ihrer Arbeit mit Geflüchteten unterstützt und sie mit dem KIKUS-methodischen Handwerkszeug ausgestattet. (Mehr zu unserem Projekt KIKUS für Flüchtlingskinder). Nachdem sie wieder in die Praxis des Sprachförderns zurückgekehrt waren, haben wir sie befragt. Wir wollten wissen, wie KIKUS gewirkt hat.

Fazit:

  • 90% waren mit der Fortbildung (KIKUS Grundseminar) sehr zufrieden (Befragung direkt nach dem Seminar)
  • Die drei wichtigsten Veränderungen bei den Kindern seit Förderstart: Die Kinder sind sprachlich aktiver geworden, sie haben Freude am Lernen, die Rituale (Struktur der KIKUS-Fördereinheit) geben ihnen Sicherheit.
  • Die drei wichtigsten Veränderungen bei den Helferinnen: Sie gehen bewusster mit Sprache um, der Aufbau der KIKUS-Sprachförderung und die KIKUS-Materialien helfen bei der Vorbereitung der Sprachförderung, sie verstehen, wie wichtig es ist, die Erstsprachen der Kinder mit einzubeziehen.
  • Die drei wichtigsten KIKUS-Grundsätze laut der Helferinnen: Loben-loben-loben, Jedes Kind kommt dran, Kinder schnell in die Sprecherrolle bringen.

2015 | FoSmeK. Begleitforschung zu einem Sprachförderkonzept für mehrsprachige Kinder​

Von 2013 bis 2015 wurde vom TransferZentrum für Neurowissenschaften und Lernen in Ulm (ZNL) im Auftrag der Siemens Stiftung die Evaluationsstudie durchgeführt, bei der auch die Umsetzung und Wirkung der KIKUS-Methode in Kindertagesstätten untersucht wurde. Die Ergebnisse wurden Anfang 2016 vorgelegt.

Fazit:

● Die pädagogischen Fachkräfte sind mit KIKUS absolut zufrieden.
● Die KIKUS-Kinder lernen mit Freude, sind konzentriert und hoch motiviert.
● Die Automatisierung sprachlicher Handlungsmuster konnte durch Videoaufzeichnungen klar nachgewiesen werden.
● Die Kinder bauen Wortschatz und grammatische Strukturen auf.
● Bei adäquater Umsetzung der Vorgaben können sehr gute Ergebnisse erzielt werden. Dazu gehören die Umsetzung gemäß der drei KIKUS-Bausteine Kurs – Einrichtung – Eltern und die Kontinuität in der Durchführung der angesetzten Fördereinheiten.

Kritisch in Bezug auf die durchgeführte Studie waren aus unserer Sicht folgende Punkte:

● Die Studie wurde auf drei Jahre angesetzt, der Erhebungszeitraum umfasste aber lediglich 14 Monate.
● Die für uns aus funktional-pragmatischer Sicht relevanten Videoanalysen wurden nur partiell ausgewertet. Der Schwerpunkt lag auf Tests und Fragebögen.
● Der Einbezug der Erstsprachen und die Befragung der Eltern wurden kaum berücksichtigt.
● Die Kinder der Vergleichsgruppe waren im Durchschnitt drei Monate älter als die Kinder der KIKUS-Gruppe.
● Zwei der Studienverantwortlichen arbeiteten zeitlich federführend am Programm VERBAL zur  alltagsintegrierten Sprachförderung.

Für das zkm hat sich aus der Studie der Anspruch an sich selbst ergeben, noch viel stärker die Bedeutung des Zusammenwirkens von Kurs, Einrichtung und Elternhaus (KIKUS-Bausteine) zu exponieren und auf die Bedeutung der kontinuierlichen Durchführung der Sprachförderkurse und der Anwendung der KIKUS-Grundsätze im Alltag der Einrichtungen hinzuwirken.

2012 | KIKUS als Modell für übergreifende Sprachförderung | Berlin-Institut | Discussion Papers​

Die Publikation “Dem Nachwuchs eine Sprache geben. Was frühkindliche Sprachförderung leisten kann” des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung (Discussion Paper 6 von Tanja Kiziak, Vera Kreuter und Reiner Klingholz) fasst differenziert die Sprachensituation und die Sprachfördersituation in Deutschland zusammen, analysiert aber auch Konzepte und gibt darüber hinaus Tipps für gelingende Sprachförderung. KIKUS findet darin positive Erwähnung.

Fazit:

“Kurs, Kita und Elternhaus müssen gut zusammenarbeiten”, so die Feststellung. Als positives Beispiel für diese Herangehensweise wird in der Publikation KIKUS genannt. (S. 17) – inklusive der Grafik, dem KIKUS-Dreieck, das dem Leitfaden der KIKUS-Methode entnommen wurde. “Gesonderte Sprachkurse und die allgemeine Sprachförderung in der Einrichtung müssen aufeinander abgestimmt sein. Damit ein Kind sprachlich ideal gefördert werden kann, sollten auch die Eltern einbezogen werden, da sie einen großen Einfluss auf den Spracherwerb ihres Kindes haben. Die Grafik ist dem Leitfaden der KIKUS-Methode entnommen. Die Eltern werden bei diesem Ansatz vor allem als kompetente Sprecher ihrer jeweiligen Sprache eingebunden, wodurch die Erstsprache der Kinder Anerkennung erfährt. KIKUS gehört zu den ältesten Sprachförderprogrammen in Deutschland. Es ist 1998/99 entstanden – und damit noch vor der ersten Pisa-Untersuchung.”

Im Kapitel “Kernelemente der Sprachförderung” (S. 17-19) finden sich viele Inhalte wieder, die auch für die KIKUS-Methode essentiell sind. So zum Beispiel folgende Ansatzpunkt: die Erstsprache der Kinder mit einbeziehen, möglichst viele Sprachanlässe schaffen und nutzen, angemessene sprachliche Anregung bieten, Eltern in die Sprachförderung einbeziehen, das Sprachbewusstsein der ErzieherInnen kontinuierlich schärfen.

Auf die Frage, wie der Ablauf einer guten Sprachförderstunde für Kinder im Vorschulalter aussieht, wird ein Beispiel aus einer KIKUS-Sprachförderstunde herausgegriffen, um zu zeigen, wie wichtig es ist, dass Sprache in eine sinnvolle Handlung eingebettet ist und einen Zweck verfolgt. Dort heißt es dann auch: „Wichtiger als das Material ist jedoch, dass die Kinder aktiv beteiligt werden und dass sie – vor allem wenn sie noch sehr klein sind – die Sprachübung nicht als solche wahrnehmen.“ (S. 16)
Und genau das macht die KIKUS-Methode aus. KIKUS-Kursleitungen versuchen, sowohl in den Kleingruppen als auch im Alltagsgeschehen der Großgruppe Kinder schnelll in die Sprecherrolle zu bringen und sinnvolle Sprechsituationen zu schaffen.
„Bei der KIKUS-Methode, einem Sprachförderprogramm, das sich besonders auf mehrsprachige Kinder konzentriert, wird das Spiel „Blind malen“ als geeigneter Übungskontext vorgeschlagen: Die Kinder dürfen per Zuruf – also etwa „Vera, bitte male die Haare“ – bestimmen, in welcher Reihenfolge ein ‚Maler‘ mit verbundenen Augen ein Gesicht zeichnen soll. Den Kindern macht dieses Spiel wegen der unförmigen Zeichnungen, die dabei entstehen, großen Spaß, und sie registrieren vermutlich gar nicht, dass es sich um eine Wortschatz- und Grammatikübung handelt.“ (S. 16)

2011 und 2012 | Auswertungen der KIKUS Grundseminare durch die Siemens Stiftung​

Unser langjähriger Partner, die Siemens Stiftung, hat von 2008 bis 2012 deutschlandweit die Durchführung von 16 KIKUS Grundseminaren finanziert. Die Stiftung und wir wollten nach dem Projekt wissen, wie KIKUS gewirkt hat und es wurden Fragebögen an die Fortgebildeten versandt. Schon die hohe Rücklaufquote war ein großer Erfolg. Die Befragung teilt sich inhaltlich in folgende Teile auf: allgemeine Zufriedenheit, andere Sprachfördermethoden im Vergleich, Umsetzung in die Praxis, Materialien, Effekte der KIKUS-Sprachförderung, Lob, Verbesserungsvorschläge, Ausblick.

Auswertung 2011

Fazit:

  • 78% der Teilnehmerinnen waren insgesamt sehr bis sogar äußerst zufrieden. Weitere 15% waren zufrieden. Macht insgesamt eine zufriedende Teilnehmerschaft von 93%.
  • 76% der Teilnehmerinnen, die KKUS umsetzen, geben an, dass sich die Methode gut in den Alltag der Einrichtung integrieren lässt, weitere 7% bauen Teile aus dem KIKUS-Konzept im Alltag ein.
  • Welche positiven Effekte hat KIKUS in der Einrichtung? Für 98 % leistet KIKUS einen sehr hohen oder hohen Beitrag zur Erhöhung der Sprechbereitschaft. 86 % beobachten eine Verringerung der Fehlerquote beim Sprechen und eine verstärkte Teilnahme am Gruppengeschehen.
    In Bezug auf die Integration stellen ebenfalls 81 % einen positiven Effekt fest.
  • Auf die Frage, was den Erzieherinnen am besten an KIKUS gefällt, kamen folgende Inhalte gerankt:1. Vielfalt und Einsatzmöglichkeiten des Materials,2. Einbezug der Erstsprache, 3. Methodische Anleitung, klare Struktur für den Stundenaufbau,4. Einbindung der Eltern

Zwei Lob-Zitate

„Die Methode orientiert sich sehr stark am Kind. Sie geht sehr respektvoll mit den Kindern und ihrer Herkunft sowie ihrer Erstsprache um. Sie holt die Kinder dort ab, wo sie stehen. Sie ist fröhlich, macht Spaß, vermittelt ein absolut positives Lebensgefühl, sehr ermutigend. Spannend. Vermittelt Freude am Lernen. Motiviert zu lernen.“

„Die Stärken liegen meiner Meinung nach a) im Einbezug der Erstsprache, b) dem Stundenaufbau, c) dem hohen Sprechanteil der Kinder durch die Methodik der Weitergabe der Äußerungen, d) in der Empfindsamkeit und Wertschätzung anderen Kulturen gegenüber.“

 

 

2006 | Von Anfang an nachgefragt | Meinungen über KIKUS​

Hier wurden pädagogische Fachkräfte und Fachkräfte, die eine Ausbildung im Bereich Deutsch als Fremdsprache mitbrachten, zu ihrer Erfahrung mit der KIKUS in der Anwendung und in der Fortbildung befragt. Alle Befragten wurden von uns über zwei Jahre hinweg in der Praxis angeleitet und durch Seminartage darin geschult, nach der KIKUS-Methode zu arbeiten.
Die Meinungen wurden zu zwei Zeitpunkten eingeholt: nach sechs Monaten und nach zwei Jahren. Die Fragen waren so formuliert, dass die Teilnehmerinnen offen darauf antworten konnten.

Zur Einschätzung der Wirksamkeit von KIKUS

  • größere Sprechsicherheit
  • gewachsenes Selbstbewusstsein
  • verbessertes Sprachverständnis
  • große Sprechmotivation
  • bewussterer Gebrauch der deutschen Sprache
  • Vor allem Kinder mit sehr geringen Deutschkenntnissen haben große Fortschritte gemacht
  • Besonders die jüngeren Kinder lernen sehr schnell und sind sehr offen für die klare Regeln und Strukturen der Fördereinheiten
  • hohe Wichtigkeit des Kurses und viel Spaß beim Lernen

    Eindrückliche Zitate zur Beurteilung der Wirksamkeit von KIKUS: S. 15-16
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